Reiseapotheke

Viele Medikamente gibt’s in anderen Ländern ohne Rezept, billiger und in jedem Supermarkt. Wir finden es allerdings prima, den Beipackzettel lesen zu können und ggfs. auch den Apotheker fragen zu können. Und es ist sicherlich gut, nicht erst auf die Jagd nach dem Fieberssaft gehen zu müssen, wenn das Kind mit 40° Fieber auf der Isomatte oder in der Pension liegt.  Also lieber mitnehmen:

Fiebersaft: wir haben sowohl Nurofen (enthält Ibuprofen) und Ben-u-ron (enthält Paracetamol) dabei, aus einem einfachen Grund: sollte das Fieber mal nicht gleich runtergehen, kann man beide Säfte im Abstand von 4 Stunden geben im  Wechsel geben. Bei der “Monotherapie” wären die Abstände mindestens 6 Stunden. Bei Lukas wirkt diese Doppelkur superschnell, unter 39,5° bekommt er aber v.a. Wadenwickel.

Schmerzmittel: Martina packt sich eine Packung Paracetamol 500 ein, wirkt ggfs. auch gegen Fieber. Jakob hat ASS+Vitamin C (600mg+200mg) dabei  und bekämpft damit seit eh und je auch aufkommende Erkältungen.  Für Lukas wäre der Ben-u-ron-Saft Mittel der Wahl, wobei wir sehr vorsichtig sind, wenn er wirklich über Schmerzen klagt!

Durchfall: wir packen Hefekapseln ein, die den Darm relativ flott wieder ins Lot bringen; Jakob haben sie in Ägypten immer gute Dienste geleistet, und so sind sie wieder mit dabei. Ausserdem Fenchel-Anis-Kümmel-Tee aus dem Drogeriemarkt und – falls uns die altbewährte Cola-Salzstangen-Kur nicht mehr auf die Beine bringen sollte – eine Elektrolyt-Glukose-Lösung aus der Apotheke (portionsweise in Beuteln, z.B. Oralpädon von STADA).

für die Augen: gegen gereizte Augen (auch bei zu viel Aircondition, z.b. im Flieger), haben wir Euphrasia Augentropfen von WALA dabei, wenn bei Lukas eine Bindehautentzündung durchkommen sollte, bekommt er Azithromycin (z.b. “Azyter”, 15mg/g). Hat z.b. gegenüber dem Standard-Antibiotikum “Floxal” den Vorteil, dass man es nur 3 Tage lang 2 mal tägl. nimmt und fertig. Wichtig: auf Einzeldosis-Behältnisse achten (sehen aus wie kleine Plastik-Pipetten), wiegen nix und sind hygienisch wirklich einwandfrei!

Übelkeit + Erbrechen, Reisekrankheit, z.b. bei einer 6-Stunden-Busfahrt durch die Anden: Dimenhydrinat 50mg; wir haben Vomacur von Hexal dabei. Vorteil: die Tabletten lassen sich gut teilen und die Dosis für 3jährige ist die Hälfte von der Erwachsenen-Ration. Halbiert und zerbröselt kann sie also auch Lukas  nehmen.

Husten und Erkältung: Für leichte Erkältung und Husten hat Lukas immer den “Thymian Myrte Balsam für Kinder” (von der Bahnhofsapotheke Kempten) zum Einreiben im Gepäck, wirkt wirklich gut und fast schon rituell :-)) Falls der Reiz-Husten nicht mehr wegzubekommen ist, haben wir einen Hustenssaft (Sedotussin) in petto. Ausserdem nehmen wir Sinupret bei verschlemten Nebenhölen und ACC akut 200 gegen “schleimigen Husten” mit (Lukas könnte eine halbe aufgelöste Tablette nehmen).

bei starkem Schnupfen: Otriven-Tropfen mit 0,05% Konzentration für Lukas, die Großen nehmen für den Notfall ratiopharm-E-Nasenspray mit – Achtung Suchtgefahr!

Breitband-Antibiotikum: bei Nasennebenhölen- Mittelohr- oder Mandelentzündung und falls in der Pampa kein Arzt zur Hand sein sollte, haben wir für den Fall der Fälle ein Breitband-Antibiotikum im Gepäck – Amoxicilin. AmoxiHEXAL 250mg/5 ml wird in einer Kunststoff-Flasche als Pulver verkauft, das bei Bedarf mit Wasser angemischt wird – spart Gewicht! Sparen wir uns für den Notfall auf, Lukas hat in seinen knapp 3 Jahren (ausser bei Bindehautentzündung) noch nie Antibiotikum gebraucht.

Wund- und Brandsalbe, wirkt auch gegen gemeine Moskitostiche; z.b. Fenistil.

Zur Wundversorgung packen wir ein: sterile Kompressen, Verbandspäckchen und Mullbindenjeweils in derschiedenen Größen,  Pflaster (Lukas hat bunte Pflaster mit Micky-Maus und Donald Duck dabei, Wunden heilen so definitiv schneller!!), Dreieckstuch, Desinfektionsmittel.

aussedem Fieberthermometer, Pinzette, kleine Schere, Leukoplast, Einmalspritzen + Nadeln, Rettungsdecke. Für die schnelle Reinigung von zweifelhaften Flächen ((z.b. Toilettensitze) haben wir Desinfektionstücher (einzeln verpackt) im Rucksack.

 

Tipps

  • Die meisten Medikamente für Lukas bekamen wir auf Rezept vom Arzt verschrieben, auch wenn wir sie rein vorsorglich mitnehmen.
  • Für die Ausstattung von Binden, Pflastern etc haben wir einen Verbandskasten aus dem kürzlich verkauften Auto zerpflückt – in der Apotheke kostet der Kram ein Vermögen – und teuer wird dieser Teil des Gepäcks auch so…
  • Die Umverpackungen nehmen tierisch Platz weg – wir lassen die Schachteln zu hause und wickeln die Beipackzettel um die Medikamente.
  • Da wir kein Gesundheitslexikon mitschleppen wollen und uns im Notfall auch nicht nur auf unser gesundes Halbwissen verlassen möchten, haben wir eine tolle App aufs Ipad gekauft. “Medikid” listetet Symptome, Krankheiten und Handlungsempfehlungen für Notfälle und viele Tipps und Tricks. Die 2,69€ sind schnell verschmerzt und die App iszt wirklich gut und übersichtlich gebaut! Infos auf www.medikid.de, die App gibts natürlich im App-Store. Aktuell leider nur für iOS erhältlich, die Android-Version ist aber in Produktion!

Es ist uns wichtig, darauf hinzuweisen, dass sämtliche hier zusammengefaßten Tipps, insbesondere solche bezüglich der Gesundheitsvorsorge, ausschließlich auf  persönlichen Erfahrungen beruhen und daher unverbindlich sind! ALSO. vor der Reise ist der Haus- Impf- und Tropenarzt des Vertrauens der beste Kontakt für aktuelle Informationen zum konkreten Reiseziel und eine individuelle Gesundheits- und Impfberatung.


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